Fußball hilft! - FVR-Stiftung unterstützt krebserkrankte Cheyenne
Als lange vor Spielbeginn um 17.00 Uhr die 1.500 gedruckten Eintrittskarten schon weg sind, da sind auch die negativsten Befürchtungen der Organisatoren verflogen. Die Hilfsaktion für die kleine Cheyenne wird ein Erfolgt werden. Wetterbegünstigt wird das Stadion in Gebhardshain mit seinen tollen Angeboten für Sport und Spiel, Essen und Trinken zu einem wahren Tummelplatz der Hilfsbereitschaft.
Fast 2.000 Zuschauer kommen. Die Sportvereine DJK Steinebach, SG Gebhardshain und die Spvgg Steineroth/Dauersberg werden verstanden. Sie haben zur Initiative für Cheyenne aufgerufen. Uwe und Torsten Neitzert, Frank Kipping und Joachim Görgen, die Macher, und viele ehrenamtliche Helfer aus den Vereinen arbeiten und leben für diesen Tag. Die Musikkapelle Steinebach spielt und die Tanzgruppe Hamm zeigt was sie kann. Mit ihr ist Cheyenne dreimal Deutscher Meister geworden. „Hier werde ich wieder turnen“, sagt die Zehnjährige.
Und Fußball wird gespielt. Im Vorspiel gewinnt die A-Jugend der SG Betzdorf 3:0 gegen die JSG Atzelgift. Und dann die Stars aus der Elf von „Milan Sasic und Freunde“. Sie sind alle da. Karl-Heinz Pflipsen, Ivica Grlic, Colin Bell, Michael Gurski, Andrzej Rudy, Thomas Riedl, Benjamin und Peter Auer. Und auch Holger Fach und „Euro“ Edgar Schmitt, die zwar verletzungsbedingt nicht spielen konnten, sie sind gekommen. Und natürlich Celia Sasic und Peggy Nietgen.
Und die Weltmeister von 1954 und 1974, die Schirmherren, Horst Eckel und Wolfgang Overath sind da. Overath spricht mit den Eltern. Er ist ein enger Partner der Deutschen Krebshilfe in Köln. „Schlimm ist, dass diese Krankheit auch die Jüngsten erwischt“, sagt er. Wenn er helfen könne in Richtung der Krebshilfe, Anruf genüge, sagt er. Wer ihn kennt, der weiß wie ernst er das meint. Solche Tage sind es, die große Fußballer wie Horst Eckel und Wolfgang Overath auszeichnen. Wenn sie gebraucht werden sind sie da.
Und noch einer lebt diese Hilfe. Milan Sasic, er und seine Söhne Marko und Zlatibor arbeiten seit Wochen für die Veranstaltung. Sasics erste Stelle als Trainer war Gebhardshain. Das hat er nie vergessen. Hier auf dem Westerwald begann sein Leben in Deutschland. Der Westerwald ist seine eigentliche neue Heimat geworden. Jetzt kann er ein wenig zurückgeben. Er tut es mit großer Emotionalität.
11:5 endet das Spiel. Sasics Truppe gewinnt gegen eine starke Westerwald-Auswahl der Alten Herren. Davon können sich auch Dr. Theo Zwanziger, ehemaliger Präsident des DFB und der Präsident des Fußballverbandes Rheinland und Vorsitzender der FVR-Stiftung Walter Desch in Gebhardshain überzeugen. Celia Sasic brilliert, schießt mehrere Tore und man hat den Eindruck, dass sie nie aufgehört hat, eine der besten Fußballerinnern Europas zu sein.
Und mittendrin den ganzen Tag und noch nach dem Spiel ist Cheyenne. Mit Schwester Chiara, Mutter Marion, Oma Rita und Papa Juan Gabriel, der hier Fußball gespielt hat und immer noch ehrenamtlich hilft. Cheyenne genießt den Tag und wenn sie den Mundschutz wegenehmen würde, dann sähe man ein stolzes Lächeln. „Sie ist ein wunderbar tapferes Mädchen“, sagt Oma Rita. Und Mutter und Vater sind tief ergriffen von der Hilfsbereitschaft, die sie spüren. Ausgehend von den Sportvereinen, die nicht nur an diesem Tag für die Familie da sind.
Sie sind ein Netzwerk weit über den Tag hinaus. „Meine Freunde in Steinebach und in den Vereinen sind eine große Hilfe für uns“, sagt Juan Gabriel.
Und dann gibt es den Erlös des Tages. 40.000 EURO steht auf dem Scheck. Das Geld wird der Familie helfen für die Fahrten in die Uniklinik Gießen, für notwendige Anschaffungen und für den Hausumbau, damit Cheyenne hier mit ihrer Krankheit entsprechend leben kann. Und wenn das ganze Geld nicht benötigt wird, dann fließt es in andere Krebseinrichtungen.
Ein außergewöhnlicher Tag in Gebhardshain, an dem die krebserkrankte Cheyenne und ihre Familie vor allem eines erlebt und gespürt haben: sie sind nicht allein.
Text und Bilder: Lotto-Stiftung Rheinland-Pfalz