Die Flutkatastrophe in Teilen der Eifel, in Trier und vor allem mit vielen Menschenopfern und einer großflächigen Zerstörung einer kompletten Infrastruktur an der Ahr hat im Juli 2021 das Land und die Menschen erschüttert. In nie dagewesener Form hat das Ahr-Hochwasser aus einem kleinen Fluss einen reißenden Strom gemacht, der alles mitriss, was ihm im Weg stand. „Auch wir vom Fußballverband Rheinland standen still und ohnmächtig da ob des Geschehenen. Um uns herum war plötzlich alles wichtiger als Fußball, aber wir wussten, dass auch das Thema Fußball und Sport generell irgendwann wieder in den Köpfen der Menschen an der Ahr sein würde“, sagt Walter Desch, Präsident des Fußballverbandes Rheinland zwei Monate später.
„Fußball hilft!“, die Stiftung des Verbandes, rief die knapp 1.000 Vereine im FVR zu Spenden auf. Eine Vielzahl von Benefizveranstaltungen wurde ins Leben gerufen, mehrere Fußballverbände überwiesen Geld, die Wirtschaft half neben vielen eigenen Spendenaktionen auch der FVR-Stiftung, kleine Vereine aus Deutschland spendeten. In Sinzig-Koisdorf entstand zusammen mit den Vereinen aus Westum, Sinzig und Ahrweiler ein Camp des Verbandes, in das während der Sommerferien täglich bis zu 80 Kinder und Jugendliche aus den Vereinen an der Ahr geholt und betreut wurden. Für die Menschen, vor allem für die Eltern dieser Kinder, die in der Flut alles verloren hatten, war das eine spürbare Hilfe und Entlastung.
250.000 Euro an Spenden sind inzwischen auf dem Konto der FVR-Stiftung eingegangen, darunter 100.000 Euro vom Deutschen Fußball-Bund. Das Geld wird nun an die von der Flutkatastrophe betroffenen Vereine gegeben. In enger Abstimmung mit dem Sportbund Rheinland werden die Vereine unterstützt – bei der Beschaffung von Geräten, der Sportausrüstung, auch im Hinblick auf die Einrichtung ihrer Vereinsheime oder auch der notwendigen technischen Ausstattung ihrer Geschäftsstellen. Rund 40 Vereine sind betroffen, sie stellen in diesen Tagen ihre Anträge an die FVR-Stiftung, die umgehend reagiert.
„In dieser Zeit zeigen unsere Vereine im Ahrgebiet, an der Spitze unser Kreisvorsitzender Dieter Sesterheim, aber auch die Vereine aus der Eifel und im Raum Trier eine unglaubliche Kraft und einen Willen, der in Worten nicht zu beschreiben ist. Inzwischen haben fast alle Vereine den Spielbetrieb wieder aufgenommen – auch jene, die ihren Sportplatz, ihr Vereinsheim und alles an sportlichem Gerät in der Flut verloren haben“, sagt Walter Desch. „Und das ist gerade im Jugendbereich enorm wichtig.“